Without you every minute is infinite!

Ein Grund zur Freude? Für die Familie sicherlich. Vielleicht auch für Arcturus, aber er war sich wirklich nicht sicher. Melania hatte verkündet, dass sie wieder schwanger sei. Der junge Black wusste genau was dann auf ihn zukommen würde. Aus diesem Grund verschloss er sich die letzten Wochen und verbrachte die meiste Zeit seinem Zimmer. Dort saß er auf dem - mittlerweile unbequemen - Stuhl seines Schreibtisches und ging verschiedenste Bücher über schwarze Magie durch. Noch immer hatte er keine Ahnung was er von der Schwangerschaft halten sollte und er war nervös. Nicht etwa weil er die Befürchtung hatte dass mit dem Kind oder Mel etwas passierte. Nein. Vielmehr, dass es diesmal nicht den Erben gab den er brauchte. Den Erben der notwendig war um die Familie abzusichern. Immer wieder hielt ihm seine Mutter Hesper vor, dass er sich doch langsam einmal ins Zeug legen sollte. Da er ja nicht jünger wurde. Sein Vater Sirius sah ihn immer nur enttäuscht an und genau dieser Blick machte ihm mehr zu schaffen als er zugeben wollte.

Natürlich war er nie die Art von Kind die sich seine Eltern vorgestellt hatten, aber er hatte immer bestimmte Vorstellungen seiner Familie gegenüber. So auch, dass er die beiden einfach niemals enttäuschen würde. Er hatte das Gefühl, dass ihn niemand verstand. Weder Sirius noch Hesper oder gar Phineas. Regulus schon gar nicht. Den liebte er zwar über alles, aber er war eigentlich ein Idiot und für das Fortführen des Erbes eigentlich so gut wie ungeeignet. Das war unter anderem auch ein Grund warum Arctis mit seiner Familie nach London zurückgekehrt war. Die Pflicht, das Heimweh aber in erster Linie eine andere Sache trieben ihn hier her zurück. Von dieser einen Sache wussten nur seine Schwester Lycoris. Oh seine kleine Schwester. So traumhaft schön. Ihr schwarzes weiches Haar, ihr zartes Gesicht und der einzigartige Geruch an ihr. Eigentlich war er niemand der für jemanden so sehr schwärmte, aber Lycoris erfüllte seine Herz und machte es vollständig. Eine verdammt lange Zeit schon. Bei ihm ging es damals schon in der Schule los. Anfangs verbrachte er sehr gerne Zeit mit ihr und dieses Verlangen wurde immer größer. Es ging soweit, dass er eine Zeit lang nichts ohne sie tun konnte. Ein Leben ohne sie war nicht möglich.

Zu dieser Zeit hegte er schon Gefühle, die weit über die von Geschwistern hinausgingen. Ihre Eltern würden es nicht tolerieren das wusste er und dennoch trafen sie sich heimlich und waren sich nahe. Näher als man sich unter Geschwistern sein dürfte. Natürlich betrog er damit Mel, aber er liebe Lys verdammt nochmal und ihm war natürlich bewusst dass er als Erbe Verpflichtungen hatte. Deswegen hatte er Mel geheiratet und deswegen erwartete er von ihr auch einen Sohn. Deswegen konnte er Lys nicht heiraten. Ganz zu schweigen davon ein Kind mit ihr zu haben. Diese Vorstellung erfreute ihn wirklich. Eigentlich war er niemand der Kinder sonderlich mochte, außer natürlich seine Lucy, doch Lys Kind würde er jetzt schon lieben. Mit jeder Faser seines Herzens und mehr als er Lucretia jemals lieben könnte. Ihre Eltern würden alles tun um das zu verhindern. Sein Zimmer war dunkel und nur eine Kerze brannte. Lycoris könnte jederzeit hier rein kommen und das wusste sie auch. Sie kannte immerhin jeden geheimen Weg im Manor und konnte seinen Gemütszustand auch immer richtig einschätzen. Gerade wollte er sie. Mehr als alles andere auf der Welt, aber es war spät und er würde sie gewiss nicht mehr belästigen heute. Das gehörte sich nicht für einen Black.

Blut ist dicker als Wasser. Zumindest unter den Blacks war es so und vor allem Lycoris und ihr Bruder Arcturus nahmen das genauer als jeder andere es wohl in der Familie tat. Anfangs hatte sie es wirklich genossen, wie er sie umgarnt hatte. Er und sein Charme waren aber auch wirklich etwas, dem Lycoris nur schwer widerstehen hatte können. Es war zu Beginn noch mehr eine Spielerei, zumindest hatte Lycoris es so gesehen. Sie wollte sehen, wie weit sie gehen konnte. Und zugegeben, sie hatte immer mehr Gefallen daran gefunden. Arcturus war als wäre er ihr Seelenverwandter und noch viel mehr. Sie hatte schon immer das Gefühl nur er würde sie verstehen. Nur er kannte sie wirklich. Natürlich war ihr bewusst, dass das nicht richtig war. Aber es fühlte sich richtig an. Also warum sollte man diese Beziehung trennen, wenn es sich doch gar nicht falsch anfühlte?

In Mel sah Lycoris nur ein Mittel zum Zweck. Lycoris wusste, dass Arcturus niemals so tiefe Gefühle für seine Frau hatte, wie er für seine Schwester hatte. Es war verrückt und ja, womöglich auch verwerflich. Aber Lycoris war eine Black. Und die Blacks waren nicht gerade dafür bekannt, dass sie alle Gesetze und Regel Folge leisteten.
Es war ein Tag, wie jeder andere es war. Ein Tag, der schnell vorbei ging. Lycoris wusste genau wo ihr Bruder sich aufhielt. Er verhielt sich komisch und Lycrois gefiel das so gar nicht. Aber ihr eigentlicher Grund, warum sie sich auf den Weg in sein Zimmer machte, war viel interessanter und würde wohl der Skandal werden. Aber auf der Liste der Blacks waren noch längst nicht alle Skandale, die es gibt, ausgelastet.

Sie klopfte, weil sie nett sein wollte. Sie liebte ihren Bruder, wie sie keinen anderen liebte. Und Mel war ihr zugegeben ein Dorn im Auge. Deren Schwangerschaft sollte das Familienglück komplett machen. Lycoris war jedoch schadenfroh und wäre nicht traurig darüber, wenn doch noch etwas schief gelaufen wäre. "Ich bins.", gab sie dann kund, damit Arcturus gleich wusste, wer es war und er nicht genervt sein würde. Hoffentlich war er alleine. Doch sie hätte sicherlich schon etwas gehört, wenn es nicht so wäre. "Wir müssen reden ..", sagte sie dann leise,"ich weiß, du willst deine Ruhe .." Gespannt wartete sie auf seine Antwort.

Arcturus war derzeit einfach unzufrieden mit der Welt. Melania war in der Schwangerschaft von Lucy schon sehr........speziell gewesen und jetzt war sie gerade mal im zweiten Monat und führte sich schon auf wie eine gottverdammte Furie. Die ganze Zeit keifte sie herum und wollte, dass er nach ihrer Pfeife tanzte. Einfach nur lächerlich. Auf so etwas hatte er keinen Bock und ihm wurde das alles zu chaotisch. Der Black war ein Mensch der Ruhe und Ordnung wirklich sehr schätzte. Sie war das genaue Gegenteil und hatte sie einfach nur aus Pflichtgefühl geheiratet. Vielleicht waren anfangs ein paar leichte Gefühle dabei, aber nichts was er ernst nehmen würde. Mel war es die ihm seine Erben gebar und das wusste sie auch. Ihm war es egal ob er ihre Gefühle verletzte oder nicht. Damals hatte sie sich auf ihn eingelassen und wusste auch worauf sie sich einließ. Die nächsten Monate würden eine absolute Qual werden, aber er hatte es schon länger geschafft nicht aus seinem Zimmer zu kommen. Natürlich klopften seine Eltern immer wieder an, aber er reagierte darauf nicht. Dann enttuschte er eben seinen Vater na und? Das hatte er schon mit seiner Liebe zu Lycoris. Wo er gerade so an sie dachte, klopfte eben jene an die Tür.

Augenblicklich legte er die Feder weg, drehte sich aber noch nicht zu ihr um. Sie mussten reden? Jetzt tat er es doch und wandte sich ihr zu. Ihre Blicke trafen sich und er wurde ernst. Worum sollten sie denn bitte sprechen? War irgendein unwichtiger Verwandter gestorben oder hatte er irgendeine wichtige Familienfeier verpasst? Hatte vielleicht sein Vater Geburtstag? Wobei....das war eher unwahrscheinlich. So ein Theater wie immer gemacht wurde, hätte er es mitbekommen.
"Was kann ich für dich tun Lys? Kannst du meinen Tag erhellen? Melania ist die reinste Furie. Eine absolute Qual. Ich hoffe nur für sie und besonders für mich, dass sie mir einen Sohn gebärt. Dann hat das endlich ein Ende und ich kann in Ruhe weiterleben!"
Mit Lycoris konnte er über so etwas sprechen, denn sie verstand ihn. Jeder andere in der Familie hätte ihn dafür sicherlich geohrfeigt, aber es entsprach doch der Wahrheit? Langsam stand er auf und trat auf seine Schwester zu. Noch ehe diese weiter zum sprechen ansetzen konnte, zog er diese zu sich und legte dann seine Lippen auf ihre.
"Ich hab dich vermisst..."
Es war ein Geständnis, welches man sonst eher selten aus seinem Munde hörte. Eigentlich war er auch gar nicht gut in diesem ganzen Gefühlsquatsch, aber was sollte er anderes sagen? Es war nun einmal so. Doch...irgendetwas war komisch. Vermutlich bildete er es sich ein, aber er hatte das Gefühl dass seine Schwester zugelegt hatte. Doch er würde es nicht ansprechen. Warum auch?

Lys Körper fing sofort an zu beben. Alles in ihr schreite verlangend nach ihrem Bruder. Doch ob er sie noch so haben wollen würde, wenn sie gleich die Bombe platzen lassen würde? Sie legte ihre Hand auf seine Wange und sah ihm einen Moment tief in seine Augen. Diese Augen. Nur schwer konnte sie ihm widerstehen. Dann wanderte ihre Hand an seine Brust. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. "Keine Sorge. Du hast nichts vergessen. Zumindest nicht .. wirklich..", beruhigte sie ihn dann und musste schmunzeln. Eigentlich freute sie sich darüber. Sehr sogar. Es war schon immer ein Wunsch von Ly eine eigene Familie zu haben, die einfach nur glücklich war. Und, wenn das ihr Bruder sein sollte, dann war es eben so. Lycoris waren die Meinungen der anderen immer mehr egal geworden. Sie selbst musste doch wissen wer und was ihr selbst gut tat.

Sie ergriff seine Hand um ihn dann auf sein Bett zu ziehen. Dort setzte sie sich und klopfte dann neben sich. "Ich werde mich bemühen dich aufzuheitern.", versprach sie,"ich verstehe dich. Frauen können unerträglich werden, wenn sie ein Kind unter ihrem Herzen tragen." Kurz hielt sie inne. Sie wollte damit Mel nicht verteidigen. "Aber deine Frau ist ja ohnehin schon jemand, dem man lieber aus dem Weg geht ..", murmelte sie etwas leiser. Dann versuchte sie nicht ausfällig zu werden. Immerhin liebte er diese Frau, irgendwie. Zumindest so, dass sie Kinder zeugten. Dazu musste man einen schon etwas mögen. "Ich kann dir nicht versprechen, wie ich in den nächsten Monaten drauf sein werde .. Ich hoffe und ich gebe mir Mühe, keinem zur Last zu fallen." Tja. Nun war es raus. Mehr oder weniger. Durch die Blume eben. Sie lächelte leicht.

Wie würden sie das nur den anderen beibringen können? Sie waren Geschwister und nun würde etwas entstehen oder ehe ist schon entstanden, was .. verboten war. Vielleicht sollte Ly das Kind ihrem Verlobten unterjubeln. Irgendwie würde das schon gehen. Nur um ihren Bruder zu schützen.

Dieser Moment konnte für Arcturus niemals enden. Wenn man diesen Moment festhalten könnte, dann würde er das tun. Sein Herz machte Freundensprünge und er fühlte sich in Lys' Gegenwart einfach nur....geliebt. Sicher und Geborgen auch, aber in erster Linie geliebt. Es war ein Gefühl, dass er selbst bei seinen Eltern oder Regulus nicht hatte. Damit wollte er ihnen nicht unterstellen, dass sie ihn nicht liebten, aber wahre Liebe war nur für Lys und ihn bestimmt. Ein Blick in ihre wundervollen Augen verriet ihm, dass sie genauso dachte und tatsächlich huschte ein kleines Lächeln über seine Lippen. Er hatte nichts vergessen? Gut.
" Die wichtigsten Ereignisse gehen hier nicht unter. Man erfährt mehr über sie als man wissen möchte. Nur gut, dass ich ein gutes Gedächtnis habe!"
Eigentlich hatte er einen Kalender in welchen er alles schrieb. Sonst würde er das noch vergessen, aber das musste er ja niemanden erzählen oder? Als sie sich über Mel unterhielten, verschwand sein Lächeln und er seufzte. Als seine Hand gegriffen wurde, fing diese an zu kribbeln. Dann wurde er zum Bett gezogen. Worüber wollten sie reden dass so dringend war, dass er sich setzen musste?`Besonders aufs Bett oder hatte Lys den Ort nur gewählt weil sie dort beide Platz hatten?

Alles andere machte keinen Sinn und er glaubte auch nicht, dass die Wahl des Platzes wirklich wichtig für ihr Gespräch war.
"Das ganze Theater hatten wir schon bei Lucy und jetzt ist sie noch schlimmer drauf. Vielleicht ist das für mich das Zeichen dass es diesmal ein Junge wird? Oh bitte. Nochmal ertrage ich diese Qual echt nicht und ja. Man sollte sie ihr auch aus dem Weg gehen wenn sie nicht schwanger ist. Dominante Furie!"
Überall mimten Mel und er das Vorzeigepaar bei dem alles harmonierte und die ein glückliches Leben führte. Heuchlerei. Etwas das er verdammt gut konnte. Irgendetwas empfand er für seine Frau das stimmte schon, aber es war nicht stark genug um ihn zu befriedigen. Nicht ansatzweise. Die nächsten Worte von Lycoris machten ihn stutzig und so sah er sie auch an. Sie konnte ihm nicht versprechen wie sie die nächsten Monate drauf sein würde? Sie würde sich bemühen keine Last zu sein? Wie kam sie denn da......Moment! Wollte sie ihm etwas sagen dass sie auch. Also.....schwanger war? Dachte er jetzt zu weit? Alles andere würde absolut keinen Sinn machen. Das war es also was sie ihm sagen wollte? Ernsthaft jetzt?

"Du,....bist schwanger? Seit wann?"
Das wollte er jetzt unbedingt wissen. Hatte er es wirklich geschafft seine Frau und seine Geliebte etwas zeitgleich zu schwängern? Oh das würde einen Aufschrei in der Familie geben. Sein Vater wäre außer sich und seine Mutter ebenso. Sein Onkel Cygnus würde wahrscheinlich kein einziges Wort mehr mit ihm reden. Großartig. Dann waren alle angepisst und das konnte Arctis absolut nicht leiden. Gerade wusste er nicht mit der Situation umzugehen, weswegen er aufstand und unruhig durchs Zimmer lief. Das würde Ärger geben. Mehr als das. Man würde ihn aus dem Wandteppich brennen und ihn aus der Familie stoßen. Manche Familienmitglieder würden es tun. Da war er sich ziemlich sicher. Kurz fuhr er sich übers Gesicht ehe er Lycoris ansah.
"Ich liebe dich und.......ich weiß ich wirke unglaubwürdig gerade, aber ich freue mich wirklich über das Kind. Ganz gleich was es wird. Ich werde es lieben, denn es ist dein Kind! Wir bekommen das schon irgendwie hin!"
Das würden stressige Monate für ihn bedeuten. Es war nicht so, dass die Arbeit ihn nicht schon genug einspannte aber gleich zwei schwangere Frauen und ein Skandal in der Familie. Das versprach chaotisch zu werden.

"Ich frage mich oft, wie du es mit ihr aushältst.", meinte Ly,"und es ist mir immer noch ein Rätsel, warum ausgerechnet sie den Familienring am Finger tragen darf." Ly verdrehte die Augen. Mel war einfach ein Dorn im Auge für die mittlere Black Schwester. Sie hätte Arc am liebsten für sich alleine. Und das ohne, dass jemand sich zwischen sie drängen konnte. Vielleicht hätte sie ihren Bruder einfach schnappen sollen um gemeinsam mit ihm abzuhauen. Zwar mag das kindisch und unüberlegt sein, doch so konnten sie leben wie sie wollten.

Einen Moment beobachtete sie, wie Arc hin und her ging. Natürlich ließ sie ihn erstmal alles verdauen. Immerhin war das keine Neuigkeit, die man soeben mal schnell weg stecken konnte. "Ich habe keine Sekunde an uns gezweifelt, Arc.", sagte sie lächelnd,"und ich verstehe, wenn es dir lieber ist, wenn wir .. naja .. unser Kind als das Kind von mit und meinem Verlobten ausgeben.. Ich werde es sicher nicht gerne tun. Immerhin leugne ich ungerne dich. Du wirst ein wunderbarer Vater sein. Doch als Onkel schlägst du dich sicher auch super!" Natürlich wäre das nur für die anderen, damit beide nicht weggesperrt werden würden und das Kind am Ende noch bei wem anders aufwachsen musste. Ly würde Arcturus niemals sein Kind verwehren. Im Gegenteil. Ly dachte dabei allem voran an Arc, damit er weiter leben konnte.

"Es ist der vierte Monat. Wir haben also noch etwas Zeit ..", antwortete Ly und lächelte,"es ist und bleibt spannend. Es liegt wohl etwas .. ungeschickt. Am nächsten Termin sollte jedoch das Geschlecht festgestellt werden." Und Ly wünschte sich nichts sehnlicher als einen Jungen zu gebären. Selbstverständlich würde sie sich auch über ein Mädchen freuen, doch sie wusste,dass Arc sich nichts sehnlicher als einen Jungen wünschte. Ly stand auf und ging auf ihren Bruder zu. "Noch sieht man recht wenig ..", teilte sie mit,"aber lange sollten wir es nicht mehr für uns behalten. Nott spielt vielleicht mit, wenn er das bekommt was er gerne hätte." Sie seufzte leise. Ihre Verlobung mit Nott war wirklich ein Dilemma. Sie griff nach seiner Hand und legte sie an ihren Bauch. Etwas schüchtern sah sie Arc dann an. "Das kommt davon, wenn man so wild lebt ..", scherzte sie dann.

Wie er es mit ihr aushielt? Ja, das fragte er sich manchmal auch. Arctis war schon am überlegen wie er sie loswerden konnte. Wenn sie ihm vielleicht nur Töchter gebar, dass er sich dann scheiden ließ zum Beispiel. Doch dann verwarf er den Gedanken wieder, den es gab keine Scheidungen innerhalb der Reinblütergesellschaft. Andererseits gab es auch keine Geschwister die sich liebten und die.......die ein Kind zusammen bekamen. Oh ihr Vater würde sie umbringen. Soviel stand jetzt schon fest.
"Nun. Ich habe keine andere Wahl. Eine Scheidung kommt nicht in Frage und ich brauche jemanden der mir meine Erben schenkt. Es ist ein Teufelskreis, aber ich wusste was mich erwartet!"
Oh ja, das wusste er schon als Kind. Immerhin wurde er darauf vorbereitete der Erbe zu sein und demnach auch entsprechend zu handeln.
"Oh glaube mir, wenn ich es könnte dann würde ich dir diesen Ring anstecken!"
Ihre Blicke trafen sich und er war sich absolut sicher. Arcturus wollte keine andere Frau an seiner Seite als seine Schwester. Selbstverständlich war das Inzest und würde in keiner Weise toleriert werden, aber er legte wenig Wert auf die Meinung anderer Personen. Allerdings tat er ungern etwas um der Familie zu schaden.

Eines Tages sollte er Oberhaupt werden und da musste er wissen wie er sich zu verhalten hatte. Deswegen zu einem ewigen Leben mit Mel verdammt. Bis zum Tode. Verdammt seine Schwester bis in alle Ewigkeit lieben, aber nicht heiraten zu dürfen und dann war da dieses Kind. Dieses Kind bei dem er nie der Vater sein würde. Immer nur Onkel Arcturus. Es wurmte ihn und das nicht zu wenig. Dem Verlobten unterjubeln? Diese Idee hätte von ihm sein können, doch er freundete sich noch nicht wirklich damit an.
"Du weißt wie sehr ich Nott hasse und dann zuzusehen wie er das Kind großzieht......unser Kind.....mit Triumph in seinen Augen. Er wird er verderben und ich kann nichts dagegen tun. Außerdem musste ich zum Grimmauldplatz. Das Kind würde auf dem Wandteppich nicht als seines und deines angezeigt werden. Es würde gar nicht erst auftauchen, weil es ein Fitzblack wäre. Ein.....Bastard!"
Es tat ihm schon weh sein eigenes Kind als Bastard zu bezeichnen, aber es war nun einmal so. Nott wollte er diesen Triumph wirklich nicht gönnen, aber eine andere Wahl hatten sie wohl nicht. Er konnte diesen Typen nicht ausstehen, aber er musste an Ly denken.

Wenn herauskam wessen Kind es war und es ihnen nicht gelang Nott zu überzeugen, dann würde diese die Verlobung lösen und seine Schwester würde keine andere Möglichkeit zur Heirat bekommen, denn in ihren Kreisen würde sie keinen hohen Stand mehr einnehmen. Wer man schon eine Frau die ihren Ehemann betrog und das mit dem eigenen Bruder. Nein, das kam überhaupt nicht in Frage. Auch wenn es ihm absolut nicht gefiel.
"So sei es. Wir haben keine Wahl, denn es ist die einzige Möglichkeit dir dein Leben nicht zu verbauen. Dafür werden die akzeptieren, dass das Kind irgendwann einmal Nott heißen und als ein solches aufgezogen wird, dass nicht ich auf dem Teppich als Vater aufgezeigt werde sondern er!"
Nicht dass er ihr ein schlechtes Gewissen machen wollte, das wollte er nicht. In keinster Weise. Doch sie mussten diese Sache ewig geheimhalten und für den Rest ihres Lebens verbergen. Er würde den Onkel spielen der er offiziell war und das Kind lieben wie ein Vater. Es war schwer ja, aber er war Arcturus Sirius Black. Wer wen nicht er wäre dazu im Stande diese Aufgabe zu bewältigen? Seine Zukunft stand fest und das wahrscheinlich auch ohne Lys wenn man überlegte, dass sie beide dann getrennt würden.

Sein Vater sprach darüber sie nach der Hochzeit zu den Notts zu geben. Was auch absolut Sinn machte. Eine Frau zog zum Mann und nicht der Mann zur Frau. Ganz einfach, aber man würde sie trennen und er hatte das Gefühl dass der alte Sack Sirius das mit Freuden sehen würde. Um aber weiterhin diesem Gespräch folgen zu können, wandte er seine Aufmerksamkeit nun seiner Schwester zu. Vierter Monat und sie beide hatten das bis jetzt nicht bemerkt? Reagierte Lys anders darauf als Mel? Die hatte schon nach dem zweiten Monat bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Das Geschlecht stand auch noch nicht fest?
"Das Kind ist also noch ein einiges Mysterium? Dann passt es in die Familie ja wunderbar rein!"
Nein. Nicht in seine Familie. In die der Notts. Argh, dieser Gedanke machte ihn gerade wahnsinnig aber er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Als seine Hand an ihren Bauch gelegt wurde, schloss er kurz die Augen und genoss diesen kleinen Moment wirklich sehr.
"Das ist es wert. Außerdem solltest du dich jetzt in der Phase der Schwangerschaft befinden, wo die Frauen erträglicher werden! Jetzt wird es besser!"

Ein Black zu sein war eben keineswegs ein Kinderspiel. Es war anstrengend und zugegeben nicht das, was Lycoris sich wünschte. Schon früh musste sie miterleben was es hieß, zu Familie Black zu gehören. Daher hatte sie sich auch auf ihre Zwangsverlobung vorbereiten können. Nicht wirklich. Es war schrecklich gewesen und Lycrois spielte das Spiel schön mit. Warum? Nunja. Sie wollte kein schwarzes Schaf sein. Sie liebte ihre Familie doch. Wer liebte seine Familie schon nicht? Außerdem war sie auf sie angewiesen. Jetzt war sie erwachsen und stand auf eigenen Beinen. Sie sah vieles nun anders und konnte rebellieren. Kurz Lächelte sie und blickte auf ihre Hände hinab. "Ich habe schon als Kind davon geträumt, wie wir beide .. naja .. heiraten. Es klingt verrückt. Aber naja ..", meinte sie und schmunzelte. Leider war es nun Nott, dessen Ring sie trug. Und bald würde eine Hochzeit stattfinden auf der Lycoris nett und höflich Notts Gattin spielen musste.

Es tat weh. Aber sie wusste, dass er recht hatte. "Ich bin auch noch da, Arc. Oder meinst du, ich werde zu sehen, wie unser Kind versaut wird?!", meinte sie. Lycoris war eine taffe Frau. Sie konnte sich durchaus wehren. Dieser verfluchte Teppich, der bedeutete Ly so rein gar nichts. "Was sagt schon ein wertloser Teppich aus ..", sagte sie und zuckte mit den Schultern,"wichtig ist doch, was wir fühlen und wollen." Nur interessierte das die alten Blacks nicht. Sie seufzte und versuchte einfach nicht an die Zukunft zu denken. Das Hier und Jetzt war viel wichtiger. "Naja. Bis jetzt war ich doch ganz erträglich, oder?", sagte sie grinsend,"ich denke nicht, dass da noch etwas kommen wird. Ich bin ja nicht Mel, zum Glück. Jeder ist anders. Und deine Frau ist eben schon seit Geburt an so drauf, wie sie eben drauf ist. Keine Sorge. Ich werde dich nicht anschreien oder sonst auf die Nerven gehen. Ich habe einen klaren Verstand. Außerdem .. möchte ich dich ja nicht vergraulen.."

Besser war ein Wort, mit dem Ly nichts anfangen konnte. Es wurde nichts besser. Sie würde ihren Verlobten anlügen müssen. Oder aber bestechen. Beides war scheiße. Sie würde ihre Eltern belügen müssen. Sie konnte gut lügen, wirklich gut. Das brachte der Name Black so mit sich. "Es würde nur besser werden, wenn wir unserer Familie den Rücken kehren und unser eigenes Leben leben.", meinte sie. Einfach weg von diesem verkorksten Haufen.

Warum konnte er nicht einfach das tun was er wollte? Natürlich stand die Familie für ihn an erster Stelle und selbstverständlich legte er enorm viel Wert auf die Traditionen. Dennoch zweifelte er manche Entscheidungen seines Vaters an. Ein wenig Misstrauen war gut, aber viel war ungesund. Die Liebe zwischen Lycoris und ihm war nicht rechts und auch nicht gern gesehen. Allerdings konnten sie es nicht ändern und es war wie es war. Sein Vater hatte ihm schon oft ins Gewissen geredet und sogar versucht Lys und ihn zu trennen. Ein jämmerlicher Gedanke wenn man den jungen Arctis fragte. Als ob man die beiden Geschwister jemals voneinander trennen könnte. Eher würde die Welt untergehen. Bis zum letzten Atemzug würde er sie lieben und sie ewig bei sich halten. Selbst nach dem Tod würde seine Liebe zu ihr nicht schwinden. Ob sie das wusste? Natürlich könnte er es ihr auch sagen, aber er war wirklich nicht der Typ dafür. Ihn störte es wirklich sehr dass Nott ihr nun den Ring an den Finger steckte und wenn er daran dachte, dass er irgendwann einmal so nahe an ihr war. Lys' Körper sein eigen nannte und mit ihr Kinder zeugte, dann verschlechterte sich seine Laune drastisch.

Nun brachte seine Schwester ein beispiel auf und Arctis kam nicht umher leicht zu schmunzeln. Heiraten sah er nicht als Vergnügen sondern eher als notwendig Sache. Das war schon immer so gewesen.
"Als Kinder haben wir doch auch mal heiraten gespielt. Kannst du dich noch daran erinnern wie du die Tischdecke vom Wohnzimmertisch gezogen und sie als Kleid verwendet hast? Zu der Zeit als wir noch unbeschwert leben und lieben konnten!"
Noch immer zweifelte er an den Kompetenzen des Notts und hoffte nur dass das Kind darunter nicht litt. Lys versicherte ihm, dass sie auch noch da wäre und sicherstellen würde dass ihr Kind nicht versaut würde. Ein Nicken. Bei der Sache mit dem Teppich war er allerdings sehr penibel.
"Wertloser Teppich? Dieser Teppich geht auf mehrere Jahrzehnte unserer stolzen Familienepoche zurück. Er zeigt alle Mitglieder der Familie die unser Haus mit Stolz erfüllt haben. Er ist keineswegs wertlos: Das ist wie wenn jemand sagt das Protokoll sei änderbar!"
In dieser Sache war er sehr eigen was aber auch daran lag, dass er so erzogen wurde. So gesehen war es also nichts persönliches gegen seine Schwester. Ihm war der Teppich nur sehr wichtig und er hatte auch eine große Bedeutung für die Familie.

"Mel ist manchmal einfach nur unerträglich und deswegen bin ich die meiste Zeit auch gar nicht da. Geschweige denn dass ich sie in dieser Zeit auch nur einmal angefasst habe. Oh bitte. Du würdest mich niemals vergraulen!"
Das würde niemals passieren, denn er liebte sie und würde ihr so viele Dinge verzeihen. Eine Sache die nicht jeder so tun würde. Nun wurde ihm erklärt wie es besser werden würde. War das wirklich die einzige Möglichkeit?
"Es ist nicht so, dass ich darüber nicht schon nachgedacht habe. Doch ich kann der Familie nicht einfach so den Rücken kehren. Das geht nicht. Ich bin irgendwann Oberhaupt und meine Kinder erben. Sofern Mel mir einen Jungen schenkt. Wenn es wieder ein Mädchen wird dann drehe ich wirklich noch durch!"
Natürlich stritt er nicht ab dass es an ihm liegen könnte, aber trotzdem. Es musste doch für sie beide möglich sein einen Jungen zu bekommen oder nicht? Das konnte doch nicht so verdammt schwer sein. Was nicht hieß dass er Lucy nicht liebte, ganz im Gegenteil, aber ein Mädchen war etwas anderes. Mädchen hielten den Familiennamen nicht. Also fielen sie als Erben raus.